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Palácio Nacional da Pena

Der Palácio Nacional da Pena ist ein prunkvolles Schloss im Westen Portugals, das sich auf einem Felssporn in der Nähe der Stadt Sintra erhebt. Erbaut wurde das repräsentative Gebäude im 19. Jahrhundert auf den Grundmauern eines mittelalterlichen Klosters.  

Palast auf dem Klosterberg

Der Palácio Nacional da Pena steht auf dem Gipfel eines Granitfelsens in der Serra de Sintra. Dabei handelt es sich um einen Gebirgszug in Sichtweite der Atlantikküste, der rund 25 km westlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon liegt. Bei dem Hügel handelt es sich um einen geschichtsträchtigen Ort. Bereits im 14. Jahrhundert wurde auf der Spitze des Granitfelsens eine Kapelle errichtet, die nach der Jungfrau Maria der Traurigkeit (Nossa Senhora da Pena) benannt wurde. Sie wurde zu einem bedeutenden Wallfahrtsort und lockte Pilger aus dem ganzen Land an. Selbst der portugiesische König Johann II. hielt sich im Jahr 1493 mehrere Tage in dem Gotteshaus auf. Sein Nachfolger, Manuel I., ließ die Anlage ab dem Jahr 1503 zu einem Kloster des Hieronymitenordens ausbauen.  

Im Jahr 1755 legte das Erdbeben von Lissabon die Klosteranlage in Schutt und Asche. Zwar bauten die Mönche Teile der Anlage wieder auf, doch zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebten nur noch zwei Eremiten in den Ruinen des Klosters. Als im Rahmen der Säkularisierung die Ordenstätigkeit in Portugal beendet wurde, war die Anlage auf dem Granitfelsen bereits dem Verfall preisgegeben. Dem portugiesischen König Ferdinand II. ist es zu verdanken, dass mit dem Palácio Nacional da Pena in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein prächtiges Schloss entstand, das mitsamt den umliegenden Kulturgütern Sintras in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde.  

Stolzes Bauwerk der Romantik

Das Schloss in Sintra wurde nach Plänen des Architekten Wilhelm Ludwig von Eschwege errichtet. Es gilt als eindrucksvolles Beispiel für den verspielten Baustil der Romantik. Mit seinen Türmen, Erkern, Zinnen, Wehrmauern und dem Kuppeldach kombiniert der Palácio Nacional da Pena mittelalterliche Bauelemente mit Stilelementen der Neogotik, Neorenaissance und des manuelinischen Baustils. Auch orientalische Stilelemente finden sich an der Fassade des Schlosses. Das dekorativ gestaltete Tor wird von einer Steinfigur bewacht, die einen grimmig schauenden Wasserspeier darstellt. Die farbenfroh getünchten Terrassen und Fassaden tragen viel zur romantischen Stimmung bei, die das Schloss ausstrahlt. Eine wundervolle Aussicht über die Serra de Sintra haben Sie von der in gelben Farbtönen gestrichenen Terrasse der Sonne (Relógio de Sol).  

Video: Parque e Palácio Nacional da Pena

Romantische Stimmung in den Parkanlagen

Der Palácio Nacional da Pena ist von aufwendig gestalteten Parkanlagen umgeben, die von einem Netz an Spazierwegen durchzogen werden. Die üppige Vegetation in den Gärten steht in einem krassen Gegensatz zum spärlichen Bewuchs der Bergregion. Geplant war die Anlage eines Parks im Stil englischer Landschaftsgärten. Rund 85 Hektar groß ist das Areal, in dem neben heimischen Bäumen wie Pinien, Steineichen und Olivenbäumen auch zahlreiche exotische Gewächse gedeihen. Neben Mammutbäumen aus Kalifornien wachsen im Park des Palácio Nacional da Pena zahlreiche Baumfarne und Blütenpflanzen aus dem asiatischen Raum. Die Gärten gehören wie das Schloss zum Weltkulturerbe der UNESCO. 

Inspiration für Schloss Neuschwanstein

Besucher, die dem Palácio Nacional da Pena erstmalig einen Besuch abstatten, nehmen verwundert die Ähnlichkeit zum Schloss Neuschwanstein in Bayern zur Kenntnis. Tatsächlich ist auch das Märchenschloss des bayerischen Königs Ludwig II. ein Bauwerk des sogenannten Eklektizismus. Diese Bezeichnung erhalten Bauwerke, die Stilelemente verschiedener Epochen neu zusammensetzen und auf diese Weise ein unverwechselbares Kunstwerk schaffen. Entgegen der weitverbreiteten Meinung ließen sich nicht die Bauherren des Schlosses in Sintra von der Architektur des Schlosses Neuschwanstein inspirieren. Das Märchenschloss des bayerischen Monarchen entstand viel später. Vielmehr war es Ludwig II., der von der Eigenart des Schlosses derart angetan war, dass er sich entschloss, verschiedene Elemente für sein Lieblingsprojekt zu übernehmen.  

Besuch des Palácio Nacional da Pena

Wenn Sie in Ihrem Urlaub in einem Ferienhaus in Portugal einen Besuch des Palácio Nacional da Pena planen, sollten Sie die Hauptverkehrszeit zwischen 10:00 Uhr und 15:30 Uhr nach Möglichkeit meiden. Das Schloss gehört zu den meistbesuchten Touristenattraktionen in Portugal und in diesem Zeitraum bringen Reisebusse Touristen aus allen Regionen des Landes zu der Sehenswürdigkeit. Geöffnet ist das Schloss von 9:30 Uhr bis 19:00 Uhr. Es gibt verschiedene Tickets, die jeweils eine Besichtigung des Palácios und der Gärten oder nur jeweils eine der beiden Attraktionen einschließen. Etwa 30 Gehminuten vom Schloss entfernt befindet sich das Chalet der Gräfin von Edla. Dieses charmante Gebäude ließ Ferdinand II. im 19. Jahrhundert errichten. Die Besichtigung der sehenswerten Innenräume dauert etwa 20 Minuten.

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